Kreisjugendfeuerwehrtag in Heppenheim

Gemeinsam an einem Strang ziehen 

Der große Kran mit vielen Fahnen signalisierte es den Zuschauern schon von weitem – beim Kreisjugendfeuerwehrtag ziehen die Hilfsorganisationen des Kreises Bergstraße an einem Strang!

Die Einladung der Heppenheimer Feuerwehr hat das Deutsche Rote Kreuz gerne angenommen und hat sich so am vergangenen Sonntag auf der Aktionsmeile präsentiert und die Feuerwehr mit diversen Aktionen unterstützt.

DRK Ortsvereinigung Heppenheim, DRK Bergwacht, die Rettungshundestaffel Bensheim und das Jugendrotkreuz Heppenheim mit Unterstützung aus Bensheim, Birkenau und Wald-Michelbach präsentierten einen Ausschnitt aus ihrem breitgefächerten Aufgabengebieten.

Zwölf Mitglieder der Ortsvereinigung präsentierten ihre Räumlichkeiten als Notunterkunft. So konnte sich die Bevölkerung einen Eindruck verschaffen, wie die Unterbringung und Verpflegung zustatten geht. Zusätzlich konnte man sich exponierte Stücke des DRK-Museums Birkenau anschauen. Der Vergleich zwischen der „Handmarie“, einer rollbaren Trage vom Anfang des letzen Jahrhunderts sowie einem Rollstuhl mit den heutigen Modellen ließ den Betrachter klar werden, wie fortschrittlich derzeit gearbeitet wird.

Auch die Bergwacht war mit von der Partie. Neben ihrem geländegängigen Fahrzeug war die Gebirgstrage ein Blickfang. Ein Verunglückter, der im unwegsamen Gelände liegt, kann mit Hilfe dieser Trage gerettet werden. Durch das große Rad, das auf der Unterseite montiert ist, kann der Patient schonend und zügig zu einer Stelle transportiert werden, die für herkömmliches Rettungsmittel zugänglich ist. „Papa, so ein Schlafrad will ich auch!“, war das Kommentar eines kleinen Jungen.

Auch die Rettungshundestaffel, die mit vierzehn Mann und einer großen Anzahl an Pfoten sich präsentierten, konnte zum Programm des Kreisjugendfeuerwehrtags beitragen. Hundeführer und Hunde präsentierten ihr erlerntes Können, unter anderem bei der sogenannten Gerätearbeit. „Vor allem in der Trümmersuche muss sich der Hund auf unangenehmem, unsicherem und oftmals auch schwankendem Untergrund sicher und ohne Angst bewegen können. So muss der Hund lernen, auf Kommando über schwankende Bretter zu laufen, durch Tunnel zu kriechen, über die Wippe und über eine waagrechte Leiter zu gehen. Es kommt dabei nicht – wie z.B. in der Agility – auf Geschwindigkeit an, die Geräte sollen im Gegenteil mit Vorsicht und Bedacht absolviert werden.“ Hunde und Hundeführer begeisterten das gesamte Publikum.

Der Stand des Jugendrotkreuzes war ebenfalls sehr gut besucht. Zum Einen boten die JRKler eine Schminkaktion an. Jeder der wollte, konnte sich anmalen lassen. Neben den bei anderen Veranstaltungen sonst so beliebten Motiven wie Pirat oder Schmetterling haben die Jugendlichen viele Flammen und Jugendfeuerwehrwappen auf die Haut der Standbesucher gezaubert. Zum Anderen wurde zu der aktuellen Kampagne des Jugendrotkreuzes „Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck.“ eine Bastel-Aktion angeboten. Jeder konnte sich einen „Stressball“ basteln, ein mit Sand gefüllter Luftballon, der beim sanften Abbau von Ärger behilflich ist.

Doch nicht nur an ihrem Stand präsentierten sie sich. Jugendrotkreuzler, die in der Notfalldarstellung tätig sind, unterstützten mit je zwei Darstellern und Mimtruppleitern die Feuerwehr bei den Verkehrsunfall-Übungen am 01. und 03. Mai. „Die Notfalldarstellung hat die Aufgabe, Notfallsituationen und Unfallgeschehen möglichst wirklichkeitsgetreu darzustellen und das Verhalten verletzter Personen nachzuahmen. Ziel dieser Darstellung von Unfallsituationen ist es, den Unfallhelfer, also Ersthelfer, Sanitäter oder Feuerwehrleute, auf echte Unfälle so vorzubereiten, so dass er in der Lage ist, die jeweils richtige Hilfe zu leisten.“, so Dietmar Knapp, Leiter der Notfalldarstellung im DRK Kreisverband. Bei beiden Übungen wurde der Schminkvorgang für die Öffentlichkeit kommentiert. So konnte sich das breite Publikum einen Eindruck verschaffen, wie die Notfalldarstellung arbeitet. „Wir unterstützen auch andere Hilfsorganisationen mit unseren Notfalldarstellern.“, Knapp weiter. So ließen sich die von der Feuerwehr befreiten „Unfallopfer“ am 01. Mai von der DRK Ortsvereinigung und am 03. Mai von dem Malteser Hilfsdienst verarzten.

Text: Ute Fuchs (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit DRK KV Bergstraße); Bilder: Michaela Jüllich (JRK-Kreisleiterin) & Timo Bunscheit (JRK Birkenau)